Sie kennen bestimmt die alte Volksweisheit: "Ich seh´ den Wald vor lauter Bäumen nicht." Ver- einfacht gesprochen, versucht eine psychotherapeutische Behandlung
dieses Dilemma zu behe- ben. Durch das offene Gespräch mit einem Psychotherapeuten, der neutral, unbeteiligt und na- türlich mit dem Spezialwissen über die psychischen Gesetzmäßigkeiten vertraut
ist, soll es Ihnen gelingen, die "blinden Flecken" zu beseitigen; damit der Wald wieder sichtbar wird und damit auch die Wege durch ihn hindurch.
Psychotherapie ist also in erster Linie ein kommunikativer Prozess zwischen zwei Experten. Dem ratsuchenden Klinenten/Patienten, der bezüglich seines eigenen,
bisherigen Lebens ein Experte ist und dem Psychotherapeuten, der Expertenwissen zur Funktionsweise der menschlichen Psy- che, der Wahrnehmung, den Gefühlen, den Gedankenprozessen aber auch den
psychischen Krankheitssymptomen mitbringt.
In einer Einzelpsychotherapie werden sich beide, der Klient und der Psychotherapeut dazu austauschen und versuchen, neue Einsichten und Lösungen für Probleme zu
finden, um so die psychischen Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren.
Voraussetzungen für einen solchen, fruchtbaren Dialog sind auf Seiten des Thera-peuten Empathie (einfühlendes Verstehen), bedingungslose, positive Wertschätzung
(Wärme) und eine Kongruenz in seiner Haltung (Echtheit, Wahrhaftigkeit). Bedeutsam ist auf Seiten des Klienten, dass er, nachdem Vertrauen entstanden, wichtige, vielleicht auch unangenehme
Erfahrungen in sei- nem Leben schrittweise mitteilt, zu einer Haltung der Selbstoffenbarung findet. Warum? Erinnern Sie sich! Sie und nur Sie alleine sind der Experte Ihres Lebens. Sie waren bei
den schönen aber auch den schwierigen Erlebnissen Ihrer Biografie dabei. Der Therapeut ist also auf Ihre Erzäh- lungen und Mitteilungen angewiesen, wenn er mit Ihrer Problematik vertraut werden
soll. Aber: Sie selbst entscheiden, wann Sie berichten wollen. Es gibt weder in der Einzel- noch in der Grup- penpsychotherapie einen Offenbarungszwang!
So kann nach und nach ein vertrauensvoller Dialog zwischen den Klienten und dem Behandler (bei einer Gruppentherapie zusätzlich zu den Gruppenmitgliedern) entstehen.
Eingebettet in die- se wertschätzende, therapeutische Arbeitsbeziehung können auch vorübergehende Momente mit unangenehmen Gefühlen auftreten. Diese dann auszuhalten wird mit Unterstützung des
Thera- peuten Ihnen immer besser gelingen.
Denn, eine Wahrheit müssen wir akzeptieren lernen! Wir können die Welt, die Anderen nicht ändern; sondern nur uns selbst, unsere Wahrnehmung der Dinge, unsere
Einstellung zur Welt, unsere Gefühle! Glauben Sie mir, wollten wir die Welt ändern, die anderen Menschen, dann wür- den wir wahrscheinlich wirklich verrückt! Oder gelingt es Ihnen bereits, dass
die Kreuzungsam- peln für Sie immer auf Grün schalten?
Wenn es also stimmt, dass wir nur uns ändern können, wird der Therapeut, wenn er ehrlich ist und seiner Arbeit ernst nimmt auch ungeschickte Verhaltens- oder
Konfliktmuster bei Ihnen an- sprechen müssen. Erinnern Sie sich: … den Wald vor lauter Bäumen nicht…! Dadurch werden Sie aber zu neuen Einsichten, neuen Wahrnehmungen und auch neuen
Konfliktmustern finden können, die Ihre psychischen Symptome lindern werden und Ihnen ein glücklicheres und zufrie- deneres Leben ermöglichen werden. Psychotherapie kann die Vergangenheit zwar
nicht ändern; aber durch neue Einsichten zur Vergangenheit kann eine Veränderung in der Gegenwart und in der Zukunft möglich werden.
Eine Einzelpsychotherapie findet 1-2 mal wöchentlich, für 50 Minuten statt und die Kosten wer- den von den Gesetzlichen und Privaten Krankenkassen
übernommen.
Die 5 ersten Stunden, die so genannten Probesitzungen sollen es Ihnen und Ihrem Therapeuten ermöglichen, sich kennen zu lernen und zu entscheiden, ob eine gemeinsame
therapeutische Arbeit möglich und sinnvoll ist. Sie können diese 5 Sitzungen bei einem einzigen Therapeuten absolvieren oder jeweils eine Sitzung bei 5 Therapeuten. Nach meinen Erfahrung ist es
sinnvoll mindestens 2 Therapeuten, z.B. einen Mann und eine Frau auszuprobieren. Als Patient können Sie nach meinen Erfahrungen auf Ihr Bauchgefühl vertrauen. Zu 98% liegen Sie in Ihrer Ent-
scheidung richtig. Lesen Sie auch meine Informationen zur Gruppentherapie.
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